Mission Aviation Fellowship – Organisation mit Herz
Die «Mission Aviation Fellowship» (MAF) ist eine Hilfsorganisation, welche weltweit in schwer zugänglichen Gebieten tätig ist. Einen besonderen Einsatz leistete die Organisation im September 2017: In einem PC-12 wurden erfolgreich getrennte siamesische Zwillinge transportiert. Pilatus Flugzeugwerke AG
Die MAF setzt in über zwanzig Ländern Flugzeuge für Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe sowie medizinische Transporte und Rettungsflüge ein. Die Nonprofit-Organisation entstand nach dem zweiten Weltkrieg dank Veteranenpiloten aus den USA, England und Australien. Sie träumten davon, mit Hilfe ihrer fliegerischen Fähigkeiten etwas für den Frieden zu tun. 1945 gründeten sie die MAF und mittlerweile fliegen über 200 Piloten in schwer zu erreichende Gebiete, um den Menschen Hilfe und Hoffnung zu bringen.
Ein vielfältig einsetzbares Flugzeug
Seit 1999 ist die MAF im Besitz eines PC-12. Dieser war 15 Jahre lang in Kenia stationiert und flog von dort aus oft in das Krisengebiet im Südsudan. Die MAF war zu dieser Zeit die erste Organisation, welche einen PC-12 in Kenia operierte. Im Jahr 2014 wurde das Flugzeug revidiert und ist seither im Kongo stationiert, wo es rund 30 Stunden pro Monat eingesetzt wird.
Der PC-12 passt hervorragend in die Region des Kongo, da er aufgrund seiner Grösse, seiner Einsatzfähigkeit und seiner grossen Reichweite praktisch alle Einsätze fliegen kann. Für die MAF im Kongo ist es ein grosser Vorteil, ein Flugzeug mit einer Zuladung von 1000 Kilogramm zu operieren, das zudem «Single Pilot» geflogen werden kann. Dank seiner maximalen Flughöhe von 8500 Meter kann damit auch oft über dem Wetter geflogen werden.
Der PC-12 eignet sich unter anderem gut für sogenannte «Supervisory Trips», welche die MAF organisiert. Dabei werden Teams von Experten, Mitarbeitende von Nonprofit-Organisationen und weitere Personen an verschiedene Orte geflogen, um die dortigen Situationen zu begutachten. Zudem fliegt der PC-12 einmal im Monat im Auftrag von Caritas: MAF-Mitarbeitende bringen den Lohn für Lehrpersonen in isolierte Dörfer, wo es weder Banken noch ein Finanzsystem gibt.
Der PC-12 im Einsatz für einen speziellen Krankentransport
Einen besonderen Flug mit weltweitem Aufsehen absolvierte der PC-12 im Jahr 2017. In einem abgelegenen Ort im Kongo wurden siamesische Zwillinge geboren. Die Eltern nahmen eine 15-stündige Motorradfahrt durch den Dschungel auf sich, um die beiden Mädchen zur Missionsstation in Vanga zu bringen. MAF fliegt seit knapp 60 Jahren nach Vanga und wurde von den dortigen Ärzten angefragt, die Familie nach Kinshasa zu fliegen, wo die medizinische Versorgung besser ist. In Kinshasa konnten die Zwillinge erfolgreich getrennt werden. Dem PC-12 der MAF wurde anschliessend der Rücktransport der Familie zuteil. Pilot Nick Frey konnte gemeinsam mit der gesunden Familie sicher in Vanga landen, wo rund 200 Menschen auf ihre Ankunft warteten.
Für die siamesischen Zwillinge hätte es keinen anderen Weg gegeben, die dringend benötigte Hilfe rechtzeitig zu erhalten. Für die Familie fielen keine Flugkosten an, denn diese wurden gänzlich von der MAF übernommen. Der Pilot Nick Frey kann sich auch heute noch sehr gut an den Flug erinnern: «Für uns war es eine einzigartige Situation. Wir konnten nicht einfach zuschauen, ohne etwas zu tun. Wir fühlten uns verpflichtet zu helfen und die Familie zurückzufliegen, aus Liebe zu den Mitmenschen und aus Barmherzigkeit für die isolierten Einwohner des Kongos.»