Mitteilung 06.08.2020

COVID-19 – Pilatus Flugzeuge im Einsatz gegen die Pandemie

Was haben Jetfly, das Irish Air Corps, der RFDS, AMREF, Airmedic und Panorama Aviation gemeinsam? Neben anderen Organisationen haben sie während der Coronapandemie Unterstützung geleistet. Ob Europa, Australien, Afrika oder Amerika – auf fast allen Kontinenten waren Pilatus Flugzeuge im Einsatz. Pilatus Flugzeugwerke AG

Der PC-12 und PC-24 sind mit ihrer grossen Frachttür und der Möglichkeit, auf Naturpisten und sehr kurzen Start- und Landebahnen zu operieren, ideal für Kriseneinsätze. Patienten können aus den entlegensten Regionen schnell und einfach so nahe wie möglich an den Zielort geflogen werden. Ausserdem können Sitze ganz einfach entfernt werden, um den Laderaum für medizinische Hilfsgüter bestmöglich zu nutzen. Beide Flugzeuge haben während der Covid-19-Pandemie ihre Vielseitigkeit und Reaktionsfähigkeit unter Beweis gestellt.

Kostenlose Flüge von Jetfly

Jetfly stellte einen Teil ihrer PC-12 Flotte kostenlos für medizinisches Fachpersonal in Europa zur Verfügung. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der Vereinigung «Aviation Sans Frontières» in Frankreich hat Jetfly seine Kunden dazu aufgerufen, gemeinsam Flugzeit zu spenden, um Leben zu retten. «Nachdem wir Anfang April alle unsere Rückführungsflüge für unsere Kunden abgeschlossen hatten, standen wir vor freien Kapazitäten, da wir unsere übliche Tätigkeit aufgrund von geschlossenen Grenzen nicht durchführen konnten. Wir nahmen Kontakt zu unseren Miteigentümern auf und fragten sie, ob sie bereit wären, einen Teil ihrer Flugzeit für den Transport von medizinischem Personal und Ausrüstung zu spenden», erklärt Jonathan Clough, Direktor von Jetfly UK.

Nach ausgesprochen positiver Resonanz und grosszügigen Spenden wurden über 200 Flugstunden gesammelt. Das Ziel war es, diejenigen zu unterstützen, die Leben retten, indem sie auf dem sichersten und schnellsten Weg dorthin geflogen wurden, wo man sie dringend brauchte. Cédric Lescop, CEO von Jetfly, ergänzt: «Wir sind stolz darauf, durch den einzigartigen Zusammenhalt unserer Kunden die Regionen zu unterstützen, welche Support von Ärzten und medizinischem Personal sowie medizinisches Equipment wie Beatmungsgeräte, Schutzmasken, Handschuhe, Schutzkittel und Desinfektionsmittel benötigen.»

PC-12 des Irish Air Corps fliegt Tests nach Deutschland

Das Irish Air Corps hat anfangs April einen neuen PC-12 NG in ihre Flotte aufgenommen. Im Mai bot der Neuerwerb wertvolle Unterstützung gegen Covid-19 in Irland. Das Luftwaffencorps und die Gesundheitsbehörde kämpften gemeinsam gegen die Pandemie.

Mitte April wurden in Irland die Tests in Pflegeheimen für Personal und Bewohner verstärkt, da ein Anstieg des Virus in stationären Pflegeeinrichtungen im ganzen Land festgestellt wurde. Um den Rückstand der im vergangenen Monat durchgeführten Tests aufzuarbeiten, wurden die Dienste eines Labors in München, Deutschland in Anspruch genommen, das bei der Auswertung der Testergebnisse behilflich war. Die 104. Staffel des Irish Air Corps wurde mit den Logistikflügen beauftragt und transportierte im Mai wöchentlich bis zu 50 000 Covid- 19-Proben an das Labor.

RFDS an vorderster Front

Wie überall auf der Welt hat auch in Australien die Pandemie den Flugbetrieb für die meisten Pilatus Kunden stark beeinträchtigt. Der Royal Flying Doctor Service of Australia (RFDS) war in dieser Zeit jedoch äusserst beschäftigt. Bis zum 14. Mai 2020 wurden 358 bestätigte oder vermutete Covid-19-Patienten verlegt, wobei 42 Prozent dieser Patienten auf dem Luftweg befördert wurden. Ebenfalls wurden Verdachtsfälle getestet, Proben sowie medizinisches Personal und Material transportiert.

Zudem wurde der bewährte Telegesundheitsdienst angeboten, um rund um die Uhr Unterstützung in allen Bereichen des australischen Gesundheitswesens sicherstellen zu können.

Auch der RFDS Western Operations war seit Beginn der Pandemie an vorderster Front aktiv. Das Personal wurde aufgestockt, um Patienten aus dem ganzen Bundesstaat zu transportieren. Die Organisation hat zudem einen Covid-19-Leitfaden für Infektionskontrollen und Dekontaminationsverfahren in Flugzeugen eingeführt. Beide Organisationen, die RFDS Central Operations wie auch die RFDS Western Operations, haben sich extrem schnell den neuen Gegebenheiten angepasst, um Australien vollumfänglich zu unterstützen.

AMREF fliegt mit neuen Isolationskammern

Die AMREF Flying Doctors bieten dank unterschiedlichen Flugzeugen ein flächendeckendes Luftambulanzprogramm und ermöglichen medizinische Versorgung und Evakuierung in Ostafrika. Seit dem Ausbruch von Covid-19 in Kenia haben die AMREF Flying Doctors die kenianische Regierung unterstützt und logistische sowie fachliche Hilfe geleistet, wann immer es nötig war. Dazu gehörte unter anderem der Transport wichtiger medizinischer Hilfsgüter und Personen.

Als sich das Virus in Afrika immer weiter ausbreitete, stiegen die Anfragen für den Transport von infizierten Patienten rasant an. Als direkte Reaktion und zur Unterstützung stellte das kenianische Gesundheitsministerium den AMREF Flying Doctors zwei neue, tragbare Isolationskammern für den Lufttransport von Covid-19-Patienten zur Verfügung. Seit Mitte Mai sind die beiden Transportliegen im Einsatz – und sie haben sich schon mehr als bewährt. «Dank den Isolationskammern konnten wir unsere medizinische Evakuierungskapazität erhöhen und sind nun in der Lage, positiv getestete Patienten zu transportieren und so unser Land zu unterstützen», erklärt Medical Director Dr. Joseph Lelo.

Airmedic und Panorama Aviation helfen in Kanada

In Kanada wurden Patienten mit Covid-19-Symptomen von Airmedic transportiert – dabei wurden vor allem Transferflüge mit dem PC-12 von nördlichen Standorten in Quebec zu spezialisierten Krankenhäusern durchgeführt. Dank ihrem Know-how hat Airmedic gezielt für diese Einsätze ein Luftschleusendesinfektionssystem und ein einzigartiges Luftzirkulationssystem kombiniert, welches ihre beiden Flugzeuge wirksam desinfiziert und Kontaminierungsrisiken eliminiert. So konnten medizinisches Personal geschützt und Patienten sicher verlegt werden.

Panorama Aviation beförderte tausende Kilogramm Fracht in Form von Nahrungsmitteln und Hilfsgütern zu isolierten Orten an die untere Nordküste Quebecs. Die Gemeinden sind nicht über die Strasse mit der Zivilisation verbunden – alles muss entweder per Flugzeug oder auf dem Seeweg transportiert werden. An einem einzigen Tag hat Panorama Aviation mit dem PC-12 ganze 15 Flüge absolviert. Pilot Charles Morisette erklärt dazu: «Das war meines Wissens ein persönlicher und ein Firmenrekord. 15 Starts und Landungen, 15 Mal mussten wir die hintere riesige Frachttür öffnen, um die Nahrungsmittel und Hilfsgüter zu laden und entladen. Dieser Einsatz war nur dank der Vielseitigkeit des PC-12 möglich, welcher sich für Panorama Aviation während der Pandemie mehr als bewährt hat.»