Mitteilung 09.08.2018

Crafted in Switzerland – Das neue PC-12 Demoflugzeug

Weiss mit einer schwarzen Silhouette – Schweizer Traditionen und die einmalige Berglandschaft. So präsentiert sich das neue PC-12 Demoflugzeug von Pilatus. Der Scherenschnitt von Esther Gerber widerspiegelt die Grundwerte der Pilatus Produkte: Schweizer Handarbeit und Perfektion. Pilatus Flugzeugwerke AG

Der neue Pilatus PC-12 NG Demonstrator ist seit anfangs Juni unterwegs und trägt ein auffälliges Farbschema mit einem Scherenschnitt. Scherenschnitte stehen für exaktes Arbeiten und das Bodenständige. Stichworte, die auch auf den PC-12 zutreffen. Warum also nicht verbinden?

Von der Idee zur Umsetzung

Ein Scherenschnitt auf einem Flugzeug. Eine Idee, die Pilatus an die Berner Scherenschnittkünstlerin Esther Gerber herangetragen hat. Typisch schweizerisch soll es sein. «Ich erhielt diese Idee und kleidete sie in ein Gesamtbild.» Die Motive wurden von Esther Gerber zuerst nur ganz grob und klein aufgezeichnet. Nach dem Absegnen von Pilatus wurde der Scherenschnitt auf rund 1.20 Meter Länge vergrössert. Nun begann die wirkliche Arbeit: «Für die Zeichnung benötigte ich rund eine Woche. Der Scherenschnitt an sich, also das Ausschneiden, dauerte über einen Monat», erklärt Esther. 

Der von Esther Gerber gefertigte Scherenschnitt wurde digitalisiert und soweit vergrössert, dass er auf das Flugzeug passt. In mehrstündiger Arbeit wurde die schwarze Folie auf dem weissen PC-12 NG angebracht. Auch hier war Präzision gefragt. Und Handwerkskunst. Denn die einzelnen Teile mussten exakt positioniert werden, damit der ganze Scherenschnitt in seiner vollen Pracht zu sehen ist. Wir behaupten, es ist gelungen! 

Berge, Fahnenschwingen, Steinböcke

Der Mittelpunkt des Scherenschnitts bildet ein typisches Schweizer Chalet. Schafe weiden auf der Wiese. Kühe sind mit den Älplern auf dem Weg zur Alp, Fahnenschwinger begleiten sie. Zwei Steinböcke zieren das Flugzeug. Ein junges Paar tanzt zu den Klängen der Musikanten. Die Rehe lauschen. Und dazwischen erkennt man Wanderer und Laternenträger. In der Ferne die Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Das Matterhorn darf auf keinen Fall fehlen. Genauso wie die Schweizer Fahne und das Edelweiss. Und natürlich der Pilatus. 

Parallelen und Gegensätze

Wie kann man ein Flugzeug mit einem Scherenschnitt vergleichen? «Ein Flugzeug ist schnell, ein Scherenschnitt langsam», erklärt Esther Gerber. Die Bodenständigkeit des Scherenschnittes steht wortwörtlich im Gegensatz zum Flugzeug in der Luft. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Aber so weit auseinander die beiden auch sind, so viele Parallelen sind ersichtlich. Beim Scherenschnitt sieht man immer wieder neue Details – genauso wie beim PC-12. Der Scherenschnitt ist traditionell, eine Handwerkskunst vom feinsten und Schweizer Qualität. Dasselbe trifft auch auf den PC-12 zu.

Die Arbeit von Esther Gerber mit dieser kleinen Schere, wie sie diese filigranen Motive ausschneidet und sie zu einem grossen Kunstwerk formt, ist absolute Spitzenklasse! Und erneut vergleichbar mit dem PC-12: Auch hier werden in unzähligen Arbeitsstunden kleinste Teile gefräst, geschnitten und verschraubt und zum Schluss entsteht ein Gesamtwerk.

Publikumsmagnet an der EBACE

Der Pilatus PC-12 Demo wurde an der EBACE in Genf das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Als einzige Firma ist Pilatus jeweils am Innenstand mit einem Flugzeug präsent. Und es wurde fleissig fotografiert. Es gab kaum Besucher, die ohne Handy oder Fotoapparat am Pilatus Stand vorbeigingen. Das neue Farbschema begeisterte. Esther Gerber liess es sich nicht nehmen, «ihren» PC-12 in Genf zu besuchen. Was es bedeutet, einen Scherenschnitt zu erstellen, erklärte sie Markus Bucher, CEO von Pilatus, höchstpersönlich. Von der Schwierigkeit konnte er sich gleich selbst überzeugen – an der Technik darf noch etwas gefeilt werden. 
 

Interview mit Esther Gerber
Scherenschnittkünstlerin

Wie sind Sie zum Scherenschnitt gekommen?
Ursprünglich war es ein Hobby – heute ist es Berufung. Vor 27 Jahren war ein Scherenschnittkurs ausgeschrieben. Da wollte ich hin, denn als gelernte Floristin war ich schon immer kreativ. Und ich habe das Talent zum Zeichnen. Mein Mann schenkte mir einen einwöchigen Kurs. Da hat es mich gepackt und nie mehr losgelassen. Nachdem ich viele Jahre lang unzählige Scherenschnitte gefertigt habe, kam der Zeitpunkt, an dem ich das Ganze nicht mehr nur ein Hobby nennen konnte. 2011 habe ich meine eigene Firma gegründet.

Wie erkennt man Ihre Scherenschnitte?
Meine Spezialität ist das Natürliche. Ich schneide naturgetreue Motive: Berge, Menschen, Tiere. Ich stilisiere nicht. So sieht man beispielsweise immer die Struktur von Bäumen, sie sind real dargestellt. Das ist es, was mir gefällt und meinen Stil ausmacht. 

Wie arbeiten Sie?
Das Wort Scherenschnitt sagt es ja schon: Man schneidet mit einer Schere. Aber, nur ganz wenige Scherenschnittkünstler arbeiten tatsächlich mit der Schere. Sehr viele arbeiten mit Messern. Was natürlich auch nicht verkehrt ist. Ich benutze eine Schere, welche für mich nach Mass gefertigt wurde.

Was bedeutet es für Sie, dass Ihr Scherenschnitt auf einem Flugzeug abgebildet ist?
Das ist für mich unglaublich. Ich habe schon sehr viele, sehr tolle Projekte umgesetzt – auch mit grösseren Firmen. Meine Arbeit aber auf einem Flugzeug zu sehen, das ist einmalig. Ich freue mich sehr über das gelungene Resultat. Noch mehr freue ich mich, den Scherenschnitt irgendwann am Himmel fliegen zu sehen!