Mitteilung 09.01.2025

Wild Aviation Dream – Krokodile über den Wolken

Der PC-12 transportiert zwar mehrheitlich Passagiere und Güter von A nach B, ab und zu ist aber auch eine etwas andere Fracht geladen – Krokodile zum Beispiel. Dank dem PC-12 Cargo von Fly7 konnten 16 junge Reptilien in letzter Minute von Genf nach Marokko geflogen werden. 60 Jahre nach ihrem Verschwinden aus Marokko werden sie schrittweise zurück in ihre natürliche Umgebung eingewöhnt.

Eigentlich hätten die jungen, vom AQUATIS Aquarium Vivarium in Lausanne gezüchteten Westafrikanischen Krokodile mit einem kommerziellen Linienflug nach Marokko transportiert werden sollen. Die Tiere waren bereits verladen und bereit für den Abflug, als das Team rund um Michel Ansermet, Direktor des AQUATIS Aquariums Vivariums, die Meldung erhielt, dass die für den Transport notwendige Temperatur nicht garantiert werden könne. Die wechselwarmen Tiere mussten wieder ausgeladen werden – und die Verantwortlichen sassen zusammen mit den 16 Krokodilen am Flughafen Genf fest.

Transport mit dem Cargo PC-12

Quasi in letzter Minute kam Michel Ansermet und Davide Staedler, Präsident der Stiftung AQUATIS, die Idee, Fly7 zu kontaktieren. Fly7 hat eine Flotte von drei PC-24 und über 20 PC-12. Die Verantwortlichen zögerten nicht lange und schickten nach einigen Abklärungen den PC-12 Cargo von Global Airlift Solutions nach Genf. Die Krokodile wurden nach dessen Eintreffen in speziellen Transportboxen an Bord gebracht und landeten am nächsten Morgen unversehrt in Marokko. «Ohne den PC-12 Cargo und den Einsatz des Fly7 Teams wäre es kaum möglich gewesen, unsere Mission erfolgreich durchzuführen. Die Tiere hätten unnötig leiden müssen – ein jahrelanges Projekt wäre zunichte gemacht worden», erzählt Davide Staedler.

Nach ihrer Ankunft wurden die jungen Krokodile in einem Naturschutzzentrum in Agadir an der südlichen Atlantikküste untergebracht, wo sie noch einige Monate unter Beobachtung bleiben. Im Juni 2025 sollen sie schliesslich in die freie Wildbahn entlassen werden – ausgerüstet mit einem GPS-Halsband, welches den WissenschaftlerInnen entsprechende Daten liefert. Beim Projekt handelt es sich um die erste Auswilderung dieser Art in Afrika und erst die zweite weltweit. Damit die Mission erfolgreich umgesetzt werden kann, ist die AQUATIS Fondation auf Spendengelder angewiesen.

Molche aus Süditalien

Die Reise zur Wiederansiedlung der Westafrikanischen Krokodile war nicht die erste, bei der die AQUATIS Fondation auf den Dienst eines Pilatus Flugzeugs zählen konnte. Einige Monate zuvor hat die Stiftung in Zusammenarbeit mit der Universität Kalabrien 40 seltene Molche aus Italien nach Lausanne transportiert, damit sich die Tiere unter optimalen Bedingungen vermehren können. «Der Transport mit dem PC-12 war deshalb nötig, weil die Molche sehr empfindlich sind und eine normale Reise mit den langen Wartezeiten an Flughäfen kaum überstanden hätten», betont Davide Staedler und ergänzt: «Dank dem effizienten und sicheren Transport mit dem PC-12 haben wir nun Hunderte von jungen Molch-Exemplaren!»

Im Jahr 2025 sollen die Molche wieder in ihrer Heimat im Süden angesiedelt werden. Auch für diese Mission wird die AQUATIS Fondation auf die Zuverlässigkeit eines PC-12 zählen können.

Aquatis Fondation

Die Stiftung AQUATIS Fondation unter der Leitung des Präsidenten Davide Staedler unterstützt die Förderung von Umweltbildung, Artenschutz und nachhaltiger Entwicklung. Unter anderem leitet sie wissenschaftliche Projekte des grössten Süsswasseraquariums Europas AQUATIS Aquarium Vivarium in Lausanne. In Zusammenarbeit mit schweizerischen und ausländischen Universitäten und renommierten internationalen wissenschaftlichen Instituten bietet die Stiftung den Besuchenden Wechselausstellungen zu aktuellen Umweltthemen sowie Vorträge und wissenschaftliche Tagungen an. Unter anderem dank den Bemühungen der AQUATIS Fondation konnten wichtige Erfolge im Bereich des Umweltschutzes erzielt werden. Dazu zählen – neben dem Erhaltungszuchtprogramm der Westafrikanischen Krokodile und dem Projekt zur Erhaltung der seltenen Molchart – auch ein Projekt zum Schutz des in Indonesien beheimateten Komodowarans.