PC-7 MKX – Der neueste Trainer aus dem Hause Pilatus
Ist das wirklich ein neues Flugzeug? Dem eingefleischten Pilatus Fan fällt sofort auf, dass der PC-7 MKX von aussen dem PC-7 MkII doch sehr ähnlich sieht – und das ist auch gut so! Pilatus Flugzeugwerke AG
Der PC-7 MKX ist eine verbesserte und modernisierte Version der Pilatus Ikone PC-7 MkII. Basierend auf dessen Typenzertifikat haben die Pilatus Ingenieure diverse Verbesserungen am Design und an einigen Systemen durchgeführt, um den Erfolg dieses Flugzeugs bei der Grundausbildung von jungen Militärpiloten auf die nächsten Jahre hinaus sicherzustellen.
Die diversen Anforderungen werden erfüllt
Um in diesem Segment des Trainings bestehen zu können, muss ein Flugzeug eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen. Zum einen muss es sehr robust sein, da die angehenden Militärpiloten am Anfang ihrer Karriere durchaus einmal unabsichtlich testen, wieviel Sinkrate so ein Fahrwerk wirklich aushalten kann. Ebenso hat sich die Bauweise aus Aluminium bewährt und bietet auch heute noch konkrete Vorteile bei Belastbarkeit, Reparatur und der Operation in extrem heissen klimatischen Bedingungen. Zum anderen muss ein guter Basic Trainer Flugeigenschaften aufweisen, die dem Flugschüler gutes Feedback geben und ihm erlauben «Stick and Rudder Skills» zu entwickeln, die essentiell sind um später einmal ein erfolgreicher Militärpilot zu werden. Wenn diese «Knüppel und Ruder Fähigkeiten» einmal in Fleisch und Blut übergegangen sind, kann sich der Pilot später perfekt auf die Informationsflut auf den verschiedenen Displays, auf komplizierte taktische Situationen, auf Extremsituationen wie die Abfangjagd in der Nacht oder die Luftbetankung konzentrieren, um dort die maximale Leistung abzurufen.
Ideale Voraussetzungen für ein Upgrade
Der PC-7 MkII erfüllte die Anforderungen an die Flugeigenschaften bereits perfekt – daher wurde der PC-7 MKX von aussen auch nur minimal verändert. Bei genauem Hinsehen stellt man fest, dass der Spinner (die «Nase») etwas spitzer und aerodynamischer geworden ist und auch die Flügelspitzen wurden mit kleinen aerodynamischen Winglets ausgerüstet. Deutlich wichtigere und umfangreichere Änderungen fanden jedoch unter dem Aluminiumkleid und im Cockpit statt.
Im Laufe der letzten Jahre, hat sich die Art und Weise wie dem Piloten Informationen präsentiert werden, grundlegend verändert. Dort, wo früher im Jetflugzeug eine Vielzahl von Rundinstrumenten mit mechanischen Zeigern die Höhe, Temperatur, Geschwindigkeit, Position und die Fluglage angezeigt wurden, dominieren heute modernste Bildschirme. Auf diesen «Multifunktions-Displays » können beliebige Informationen mit einer weitaus höheren Informationsdichte angezeigt werden, die dann vom Piloten interpretiert werden müssen.
Im Bereich der Avionik gibt es entscheidende neue Anforderungen an die Einsatzpiloten. Daher ist es ist wichtig, dass die Flugschüler ihre Fähigkeiten bereits während der Grundausbildung trainieren können. Für einen noch besseren Überblick, verfügt jedes Cockpit neu über drei grosse Bildschirme, auf denen abhängig vom gewählten Modus, verschiedenste Informationen angezeigt werden. Einige dieser Displays haben sogar eine «Touchscreen»-Funktion, wie man es von Mobiltelefonen kennt. Aber auch am Crew-Komfort wurde gearbeitet, so wurden zum Beispiel Verbesserungen an den Martin-Baker Schleudersitzen implementiert und die Klimaanlage erhielt eine grundlegende Überarbeitung, um den «Arbeitsplatz» der Schüler und Fluglehrer auch in heissen Ländern wie zum Beispiel im Mittleren Osten ergonomischer zu gestalten. Entsprechend kann sich die Crew zukünftig voll auf den Ausbildungsinhalt konzentrieren.
Ground Based Training System
Selbstverständlich sind alle aufgezählten Neuerungen auch in das bodengestützte Trainingssystem (Ground Based Training System = GBTS) eingeflossen. Dort finden sich neben der bewährten Computer- und Simulator Technologie, neue Ansätze wie «Augmented Reality (AR)», «Virtual-Reality (VR)» und «Mixed Reality (MR)». Mit diesen technologischen Fortschritten erreichen die Flugschüler einen maximalen Trainingserfolg, der sie schlussendlich schneller an das Lernziel heranführen wird.
Erste Präsentation in den Emiraten
Seine Feuerprobe hat der PC-7 MKX übrigens schon im Jahr 2020, trotz strenger Corona Auflagen, bestanden. Ein kleines Pilatus Team durfte das Flugzeug in Al Ain (VAE) während den heissesten Tagen des Jahres mit bis zu 50 Grad Aussentemperatur den dortigen Fluglehrern der Luftwaffenakademie vorstellen. Ein schweisstreibendes Unterfangen, aber der Einsatz hat sich gelohnt. Vor Ort konnten nochmals wichtige Erkenntnisse für die weitere Entwicklung gewonnen werden. Und als erstes ein durchwegs positives Feedback von den VAE Fluglehrern zu erhalten, würdigt auch die unzähligen Forschungs- und Entwicklungsstunden.
Eine Frage bleibt: Warum ist der PC-7 MKX jetzt plötzlich «smart»?
Zum einen ist das Flugzeug durch die neue Avionik «smarter» geworden, zum anderen bietet das GBTS neue attraktive und «smarte» Lösungen für die neue Generation von Flugschülern. Aber auch die anderen Änderungen helfen mit, dass dieses bewährte Flugzeug noch effizienter und preisgünstiger zu betreiben ist. Ein «smarter» Kunde kommt an dieser Lösung einfach nicht vorbei!