Mitteilung 21.01.2025

Project H2 – Emissionsfrei in die Zukunft

Nachhaltig, klimaneutral und effizient unterwegs in der Luft: Dieses Ziel verfolgen Studierende der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich mit dem Fokus- projekt «Project H2». In dessen Rahmen forschen sie an einem Wasserstoffantrieb, der in Zukunft Kleinflugzeuge antreiben soll. Pilatus unterstützt das vom Verein Cellsius organisierte Projekt im Sinne der Nachhaltigkeit.

Die ETH Zürich führt seit einigen Jahren in den Studiengängen Maschinenbau und Elektrotechnik sogenannte Fokusprojekte durch. Diese bieten besonders engagierten Studierenden eine Plattform, um Umweltschutz, technologischen Fortschritt und Praxisnähe zu vereinen und nachhaltige Lösungsansätze zu prüfen – zum Beispiel für emissionsfreies Fliegen. Die Mitarbeit an einem solchen Projekt ist für die angehenden Ingenieure und Ingenieurinnen nicht nur eine willkommene Abwechslung von den manchmal etwas theorielastigen Vorlesungen, sie können gleichzeitig das erlernte Wissen an hochkomplexen Produkten anwenden und wichtige Erfahrungen in den Bereichen Teamführung, Innovations- und Qualitätsmanagement sowie Kosten- und Risikokontrolle sammeln – was im späteren Berufsleben zweifelsfrei von Nutzen sein wird.

Project H2

Seit etwas mehr als drei Jahren beschäftigt sich eine Gruppe Studierender mit dem «Project H2», welches zum Ziel hat, das Leichtflugzeug «Sling High Wing» mit Wasserstoff anzutreiben. Dank der hohen Energiedichte von Wasserstoff soll das Flugzeug schätzungsweise zwei Stunden lang und bis zu 300 Kilometer weit fliegen können. Während des Flugs werden darüber hinaus kein CO2 und keine Stickoxide ausgestossen – ein weiterer Schritt für eine nachhaltige Aviatik. Das Endziel des «Project H2» ist eine Alpenüberquerung von Dübendorf nach Locarno.

Damit die höchstmögliche Kompatibilität und das geringstmögliche Gewicht erreicht werden und im Zuge dessen die Reichweite und Effizienz des Flugzeugs maximiert werden kann, haben die Studierenden einen Grossteil der Komponenten selbst entwickelt. Während der Umsetzung wird jedes Bauteil intensiv getestet, um den anspruchsvollen Anforderungen der Luftfahrt gerecht zu werden.

Für Pilatus war klar, dass das Engagement der jungen Ingenieure und Ingenieurinnen unterstützt werden soll, betont Urs Frischknecht, Project Manager – Technologies: «Pilatus investiert in Technologien, welche das zukünftige Fliegen nachhaltiger machen – dazu gehören auch Brennstoffzellenantriebe, die Wasserstoff benutzen. Als Partnerin und Sponsorin erhalten wir einen direkten Einblick in das Projekt, werden dadurch Brennstoffzellensysteme besser verstehen und in Zukunft allenfalls vergleichbare Antriebe für unsere Flugzeuge der ‹Pilatus Klasse› entwickeln können.» Natürlich profitieren auch die Studierenden von der Partnerschaft mit Pilatus. «Meine Aufgabe ist es, kritische Fragen zu stellen und das Know-how von Pilatus in Bezug auf die Entwicklung von Flugzeugen einzubringen», erklärt Urs Frischknecht und führt weiter aus: «Ich bin einen Tag in der Woche in Dübendorf vor Ort, um im direkten Austausch mit den Studierenden am Projekt mitzuarbeiten.»

Im vergangenen Projektjahr wurde das Wasserstoffsystem geplant, umgesetzt und erfolgreich getestet. Im aktuellen Projektjahr wird das gesamte, elektrische Antriebssystem weiter optimiert und alle Komponenten in das Flugzeug eingebaut, bevor mit intensiven Tests am Boden begonnen werden kann. Wenn alles planmässig verläuft, soll der Erstflug des mit Wasserstoff angetriebenen «Sling High Wing» vor Ende 2025 stattfinden.