Courchevel Altiport – Mit dem PC-12 durch Europa direkt ins Skigebiet
In den französischen Alpen eingebettet, direkt ans Skigebiet angeschlossen, liegt der Courchevel Altiport. Der Flugplatz liegt auf 2007 Meter über Meer. Die Piste ist mit einem Gefälle von 18.60 Prozent die steilste asphaltierte der Welt. Der Flugplatz fordert das Können von Pilot und Maschine. Es herrschen Bedingungen, unter welchen der PC-12 sein volles Potenzial entfalten kann.
Der Altiport – so werden Flugplätze im hohen Gebirge FRANCE genannt – wird während der Hauptsaison im Winter von zehn Mitarbeitenden in Schuss gehalten. Dabei sind Allroundtalente gefragt. Vom Manager über den Feuerwehrmann bis zum Pistenräumdienst. Das Team arbeitet stets Hand in Hand, damit die 537 Meter kurze Piste konstant vom Schnee befreit bleibt und die rund 7500 Flugbewegungen pro Jahr reibungslos ablaufen. 6500 Bewegungen fallen auf die Wintersaison, wovon 70 Prozent von Hubschraubern und 30 Prozent von Flugzeugen absolviert werden.
Das kann nur der PC-12
Fabien Rousset, Director of Flight Operations von Jetfly, dem grössten PC-12 Betreiber Europas, erklärt: «Courchevel ist einer der herausforderndsten Flugplätze der Welt. Nur wenige Flugzeugtypen können hier landen.» Jetfly führt pro Jahr rund 150 Passagierflüge nach Courchevel durch und ist somit der anteilsmässig grösste Operator vor Ort. «Der PC-12 ist das einzige Flugzeug, mit welchem man mit acht Passagieren durch Europa fliegen und anschliessend hier landen kann», führt er aus.
Die Piste wurde im Jahr 1961 basierend auf einer Idee von Michael Ziegler, Berg- und Aviatikenthusiast sowie ehemaliger Bürgermeister von Courchevel, erbaut. Unter anderem wurden die ersten Flugbewegungen dazumal mit dem Pilatus Porter PC-6 durchgeführt. So kommt es, dass heute ein PC-6 Modell das Restaurant des Hotels «Le Pilatus», welches direkt am Flugplatz liegt, ziert. Auf der Terrasse geniesst man einen herrlichen Ausblick auf die Gebirgslandschaft sowie das Fluggeschehen und kann sich bei einem Kaffee und Croissant erholen. Courchevel war übrigens auch Drehort des James Bond Films «A View to a Kill».
Maximale Performance und kommerzieller Betrieb
«Dank des leistungsstarken Triebwerks des PC-12 können wir mit dem zulässigen Maximalgewicht vom Altiport abheben», erklärt François Sermon, Pilot und Trainingsmanager bei EAPC, dem belgischen Betreiber mit fünf PC-12 in der Flotte. «Auch nach vielen erfolgreichen Landungen bleibt der Anflug eine Herausforderung. Die verschiedenen Wetterphänomene verlangen nach einer erfahrenen Crew. Das Gebirge fordert auch das Flugzeug, wobei der PC-12 seine volle Performance entfalten kann.»
Seit Januar 2021 besitzt der PC-12 Kunde Fly 7 Executive Aviation, eine Tochtergesellschaft von Jetfly, als erste Firma eine Lizenz als «single-engine commercial operator» für Courchevel. Diese Lizenz ermöglicht es, Fly 7-Passagiere aus ganz Europa mit einem PC-12 zu diesem aussergewöhnlichen Flugplatz zu fliegen. Die erste kommerzielle Landung wurde durch Yves Girard, Chefpilot von Fly 7 und ehemaliger Kommandant der Patrouille de France, sowie Alexandre Combes, Chef der Bergoperationen, Anfang Januar durchgeführt.
Näher ans Ziel
Die Landung in Courchevel demonstriert eindrücklich, wie nahe man mit dem PC-12 ans Ziel fliegen kann. François Sermon meint dazu: «Es ist ganz einfach nicht möglich, näher ans Endziel zu fliegen.» und dies ohne dabei auf das Gepäck, in diesem Fall die Skiausrüstung, verzichten zu müssen. So spart man kostbare Zeit, welche man in Courchevel ohnehin lieber auf der Skipiste verbringt.