EAPC – Von Belgien zu Destinationen in ganz Europa
Was 2012 mit einem Flugzeug für eine kleine Gruppe Belgier begonnen hat, ist in den letzten Jahren zum zweitgrössten zivilen PC-12 Betreiber in Europa herangewachsen. Heute fliegt EAPC Passagiere mit sieben Pilatus Flugzeugen bequem und kosteneffizient zu ihren Destinationen. Im Oktober dieses Jahrs stiess bereits der zweite PC-24 zur Flotte. Pilatus Flugzeugwerke AG
Denis Petitfrère, ein leidenschaftlicher Aviatiker und heutiger CEO von EAPC (European Aircraft Private Club), übernahm 2010 mit einigen Geschäftspartnern die Flugschule «New CAG» am Flughafen Brüssel-Charleroi, Belgien. Letzterer hatte, zumindest vor der Corona-Pandemie, das zweithöchste Passagieraufkommen aller belgischen Flughäfen, da er die kontinentaleuropäische Basis der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair ist.
Bei der Übernahme der Flugschule wurde Denis Petitfrère von einer kleinen Gruppe von Leuten kontaktiert, die auf der Suche nach einer kosteneffizienten Lösung für ihre privaten und geschäftlichen Europareisen war. Er entwickelte daraufhin ein Geschäftsmodell, inspiriert von Firmen wie Netjets und Jetfly. Zudem führte er eine Marktanalyse durch, um herauszufinden, welches Flugzeug am besten zu den Bedürfnissen dieser Gruppe passte. Der PC-12 war von Anfang an in der engeren Auswahl. Trotzdem entschloss man sich im Sommer 2012, das Projekt mit einem etwas kleineren einmotorigen Turboprop zu starten.
Aufbau der PC-12 Flotte
Nachdem die Benutzer Gefallen am neuen Geschäftsmodell gefunden hatten, machte sich Denis auf die Suche nach einem grösseren Flugzeug mit mehr Leistung und grösserer Kabine. In der Tat wünschten sich die Anteilseigner mehr Komfort und auch mehr Platz für ihr Gepäck. Ein Demoflug mit dem PC-12 NG im Juli 2013 gab den Ausschlag: der PC-12 NG mit der Seriennummer 1380 wurde bestellt und nahm im Juni 2014 seinen Betrieb auf. Es war der Beginn einer engen Zusammenarbeit zwischen Pilatus und EAPC. Seither ist die Zahl der Eigentümer stetig gestiegen und EAPC hat fast jährlich einen neuen PC-12 NG zur Flotte hinzugefügt.
Ein besonderes Geschäftsmodell
EAPC bietet seinen Mitgliedern ein «Fractional Ownership»-Programm an: Um Mitglied zu werden, erwirbt man einen Flugzeuganteil. Dieser kann je nach Bedarf verschieden gross sein. Denis Petitfrère erklärt: «Fractional Ownership ermöglicht einen sorglosen Besitz, denn um Organisation, Betrieb, Wartung und Verfügbarkeit brauchen sich Eigentümer nicht zu kümmern. Des Weiteren werden die Anschaffungs- und Betriebskosten unter den Mitgliedern geteilt, was die Attraktivität dieses Konzepts ausmacht.»
Denis hebt hervor, dass die Anteilseigner nicht nur Nutzer der Flugzeuge sind, sondern es auch einen geselligen Aspekt bei EAPC gibt: «Viele unserer Eigentümer kennen sich gegenseitig und fliegen teilweise auch zusammen, wenn sich eine Gelegenheit bietet. Es ist uns wichtig, diesen Clubcharakter zu bewahren. Wir wollen deshalb auch nicht über eine gewisse Grösse hinauswachsen. Dies spiegelt sich auch in einer familiären Arbeitsatmosphäre wider.»
Integration des PC-24 Super Versatile Jets
EAPC verfolgte das PC-24 Programm von Anfang an mit grossem Interesse. Gross war dann die Freude, als die Belgier im Sommer 2019 ihren ersten PC-24 in die Flotte aufnehmen konnten. Die Ankunft des ersten Jets hat der Entwicklung von EAPC nochmals einen Schub verliehen und die Organisation verstärkt. Heute beschäftigt EAPC 35 Angestellte. Diese arbeiten entweder in der Luft, im Büro oder im Hangar auf dem Flugplatz Charleroi – und kümmern sich seit Oktober 2020 auch um den zweiten PC-24 der Flotte.
Da alle EAPC-Flugzeuge viel fliegen – jeder PC-12 macht rund 1000 Flugstunden pro Jahr – ist die Verlässlichkeit des Flugzeugs, aber auch die Qualität und Flexibilität des Wartungsbetriebs von grosser Wichtigkeit. Von Anfang an brachte EAPC alle ihre Flugzeuge zum Autorisierten Pilatus Service Center JG Aviation in Gray, Frankreich. «Wir sind mit ihrer Arbeit äusserst zufrieden. Zudem liegt Gray geographisch ideal für uns gelegen, da viele unserer Flugzeuge zwischen Belgien und der Schweiz verkehren», erklärt Denis Petitfrère.
Mit Blick in die Zukunft meint Denis, dass EAPC exklusiv europäisch bleiben werde. «Wir wollen unseren Anteilseignern weiterhin eine komfortable und kosteneffiziente Lösung für ihre Europareisen bieten. Zur Zeit bleibt unsere Basis in Belgien, je nach Entwicklung des Bedarfs werden wir aber zusätzliche Standorte in Betracht ziehen.» Denis Petitfrère glaubt fest an das Potential des PC-24 und freut sich zugleich auf den sechsten PC-12: die neueste Generation des PC-12 ist bestellt und EAPC wird den PC-12 NGX im Frühling des nächsten Jahrs in die Flotte aufnehmen können.